Der Traumberuf des Kärntners (Teil 1)

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Gleich vorweg sei klargestellt, gemeint ist auch die Kärntnerin. Und alle Möglichkeiten dazwischen. Scheinheiligenschein der Genderwelt. Mir kommt das Kotzen. Dem Kärntner gehört eine „aufs Maul ghaut“. Aber bevor das passiert, beschäftigt er sich, oder besser dessen Eltern, mit der richtigen Berufswahl. Der Kärntner hat eine sehr eigentümliche persönliche Bestsellerliste an meistgefragten Berufen. Hier eine kurze Aufstellung dieser Liste.

Platz 9 Kammerarbeiter
Kammern gibt es genug. Wirtschafts-, Landwirtschafts-, Gesundheits-, Bildungskammern, um nur einige zu nennen, sind ein gern gesehener Ort für Kinder von bereits Privilegierten, dort Arbeitenden. Also nicht allzu schwer, nachzurücken.

Platz 8 Öffentlicher Dienst
Ob Magistrat, Schule, Bund, Land, meist wirken die dort Waltenden und Schaltenden frustriert. Jeder mokiert sich, aber unterm Strich kann man schon zufrieden sein. Interessanterweise sind sie es nicht. Direkt proportional wächst die Unzufriedenheit mit dem Gehalt. Meist merkt man dann doch irgendwie, dass sie an ihrem Job hängen. Nämlich dann, wenn politisch motiviert, eine Umstrukturierung erfolgen muss und diese Sesselpicker nicht und nicht das Feld räumen wollen. Klagen und Gegenklagen folgen. Ist halt doch nicht sooo schlecht, der Job, oder?

Platz 7 Medienspiel
Der „Öffentlich-Rechtliche“ als Arbeitgeber ist immer ein Gewinn. Hier lautet das ungeschriebene Gesetz: Kinder werden übernommen. Also für die Generation und die Generation der Generation ist gesorgt. So viele Mitarbeiter für so wenig Programm? Mhhh. Interessant, was alles geht. In einem Land, das eigentlich keine Medienpluralität hat, ist der Blinde König. Privatradios gibt es faktisch keine. Wie auch? Weder Sendelizenzen noch die Sendemöglichkeit sind realistisch vorhanden. Also, alles hin zum „Öffentlich-Rechtlichen“.

Platz 6 Schlagersänger
Es hat sich als sinnvoll erwiesen, das Land Kärnten als ein Land zu begreifen, das sich in seiner Seichtheit wohlfühlt. Um nicht zu sagen sie benötigt, um ein gewisses Verbundenheitsgefühl zu entwickeln. Der Schlagersänger spielt hier eine wichtige Rolle. Als Mann vom Volk gibt er Stabilität und er hilft über die großen Probleme dieses Landes und seiner Menschen hinweg. Zumindest für 3:20 min. Insofern hat er seine Berechtigung. Mittlerweile hat man erkannt, dass man dazu nicht singen können muss. Es reicht, einer vom Volk zu sein. Intellekt ist, wie es scheint, für öffentliche Ämter, im Show- und Politbusiness eher hinderlich.

Teil II folgt …
Aus Miefke SAGA II Passionen – Verlag Bibliothek der Provinz

Über den Autor

Gerald Eschenauer
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Gerald Eschenauer

Schriftsteller. Philosoph. Schauspieler. Kulturvermittler, der zwischen den Welten wandelt.

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